Respekt vor Sozialer Distanz in Kulturen

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In weit wird Hierarchie als naturgegeben angesehen? Welchen Respekt hat man vor Menschen in einer höheren Position? Auch diese Frage ist eine weiter kulturell vorprogrammierte Dimension.

Dabei zeichnen sich z.B. Länder wie Malaysia, China und Japan durch eine hohe Soziale Distanz aus - man respektiert die übergeordnete Stellung. In Amerika, am anderen Extrem, ist dies nicht notwendigerweise der Fall: Respekt vor Macht oder Einfluss ist relativ gering. So wurde z.B. Clinton's Affäre offen in den Medien ausgeschlachtet - ganz im Gegensatz zu der unehelichen Tochter Mitterands in Frankreich. In beiden Fällen waren die Tatsachen der Presse sehr wohl bekannt - aber in einer Kultur die relative wenig Respekt vor Mr President hat, gibt es wenig Gründe diesen nicht offen anzugreifen. In Frankreich war Messieur le President eher immun gegen eine öffentliche Debatte.

In Kulturen mit relativ kleiner sozialer Distanz ist auch am Arbeitsplatz soziale Mobilität wichtig. "Be what you want to be" ist nicht nur ein individualistischer Ausspruch, er repräsentiert auch den amerikanischen Traum vom Tellerwäscher zum Multimillionär aufzusteigen. In Indien, eine Kultur mit hohem Respekt vor sozialer Distanz, sieht das allerdings anders aus: Auch nach der offiziellen Abschaffung des Kastensystems wird es noch weiterhin in vielen Teilen der Gesellschaft beachtet.

 

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Übersetzt aus dem Englischen, z.t. gekürzt. Originalfassung:
Dahl, Stephan (2000)
"Introduction to Intercultural Communication", in Dahl, Stephan "Intercultural Skills for Business", ECE, London.
Mit freundlicher Genehmigung des Autors.

 

 

 


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